Unverständnis über die Verkehrsführung an der Baustelle Wittener Str., ein Leserbrief

Vorbemerkung: Der nachfolgende Leserbrief zu dem Artikel in der WAZ v. 20.07.2023 von Dieter Boele wurde nur in Teilen abgedruckt. Nachfolgend der ganze Leserbrief:

WAZ-Artikel v.: 20.07.’23: Verkehrsführung macht Unverständnis, Baustelle Wittener Straße

Der Pressesprecher des Landesbetrieb, Andreas Berg, belegt sein Festhalten an der Einbahnstraßenregelung der Wittener Straße u.a. mit der Aussage „Es könne in Richtung Autobahn zu chaotischen Verhältnissen kommen, die nicht beherrschbar sind. Genaue Erhebungen habe man aber nicht“.

Dies in Zeiten der Digitalisierung und fortschreitender Künstlicher Intelligenz?

Es ist eine fachliche Binsenwahrheit, dass man sich vor wesentlichen Veränderungen oder Eingriffen in bestehende Systeme zunächst einen detaillierten Überblick über den Status quo verschafft. Dies gilt auch für die Verkehrs- und Straßenplanung und deren Abläufe.

Eine sogenannte frühzeitige Verfolgungszählung hätte aufgezeigt, welche Verkehrsmengen in welche Richtung fahren, also wieviel Kfz sich in oder aus Richtung Herbede, Kämpen oder ‚Steinern Haus‘ in einem bestimmten Zeitraum bewegen. Dass dies nicht erfasst wurde, ist unverständlich.

Ampelschaltungen reagieren auf externe Impulsgeber, so wie dies ja auch hier, bei Rettungsfahrten geschieht.

Also wäre es auch möglich, durch einen stationären Signalgeber im Bereich des Autobahnzubringers, den Rückstau Richtung Autobahn zu messen und im Bedarfsfall die Baustellenampel durch einen Impuls zu Räumzwecken auf grün zu schalten; wenn erforderlich auch zweimal.

Das die bestehende Kreuzungsampel hier eingebunden werden muss, ist selbstverständlich.

Begleitend wäre zu prüfen, inwieweit die Fahrspuren im Bereich des Zubringers, ggf.  anhand o.a. Zählergebnisse, verändert werden können (Länge, Anzahl), um einzelnen Richtungen mehr Raum zu geben, der prinzipiell vorhanden ist.  Autobahnbaustellen zeigen, wie man auch mit engen Platzverhältnissen umgeht.

Das diese technischen Möglichkeiten nicht offen geprüft wurden ist nicht nachvollziehbar, hierzu passt die abschließende Aussage: „Der Abschnitt ist dafür aber nicht gemacht“. Basta!

Diese Einbahnstraßenregelung, mit je nach Umleitung bis zu 20 Min. zusätzlicher Fahrzeit, ist steinzeitlich und belastet Verkehrsteilnehmer, Anwohner, Umwelt und Wirtschaft.

Das auch die Kommunikation des Landesbetriebes im Umgang mit den BürgerInnen nicht auf der Höhe der Zeit ist, wird wieder einmal – wie auch in anderen Fällen (siehe Herbeder Brücken)  – sehr deutlich.

Ein Versuch wäre es wert, diese Vorschläge ernsthaft real zu prüfen, zumal das zeitliche Ende der Bauarbeiten nicht erkennbar ist.

Bürgerkreis Herbede e. V.

Dieter Boele