Bedeutung, Ausmaß und Geschichte der Auseinandersetzung um die Zentrumsentwicklung in den letzten Jahren entnehmen Sie u.a. diesem offenen Brief zum Einzelhandelsgutachten vom 24.09.2011.
Offener Brief zum Einzelhandelsgutachten
Bürgerkreis Herbede e. V.
c/o Dieter Boele
Möllerstr. 36
Heimatverein Herbede
c/o Heiner Knährich
Burgstr. 6
Offener Brief, an
Stadt Witten
Frau Bürgermeisterin Sonja Leidemann
Herrn Stadtbaurat Dr. Markus Bradtke
Fraktionen des Rates:
SPD, CDU, Bündnis 90/Die Grünen, Bürgerforum, WBG,
FDP, DIE LINKE
Entwicklung des Zentrums Herbede, Einzelhandelsgutachten Witten-Herbede
Sehr geehrte Frau Bürgermeisterin, sehr geehrte Damen und Herren,
bedurfte es noch weiterer Beweise um die unsinnigen Entwicklungsstrategien bzgl. des Gerberviertels zu belegen so sind diese mit dem vorliegenden Einzelhandelsgutachten des bundesweit anerkannten Gutachters Stadt+Handel aus Dortmund erbracht.
Das Gutachten unterstreicht eindeutig die von dem Bürgerkreis (BK) Herbede, dem Heimatverein und weiteren Akteuren seit langem vertretene Auffassung zur notwendigen und behutsamen Weiterentwicklung des Zentrums an der Meesmannstraße, die u. a. in der 2010 erarbeiteten Potentialflächenanalyse des BK ausformuliert ist.
Darüber hinaus ist dieses Gutachten auch zweckdienlich, um eine ’Vorprüfung’ i. S. der Prüfkriterien des durch den Rat der Stadt Witten einstimmig beschlossenen Masterplans Einzelhandels Witten vorzunehmen, hierauf aufbauend das Moratorium aufzuheben und den Weg freizumachen für weitere Nutzungen im Gerberviertel. Hierzu hat der BK ebenfalls Vorschläge benannt und die Erarbeitung einer Machbarkeitsstudie vorgeschlagen.
Den Auftraggebern (Einzelhandelsverband Südwestfalen, IHK) und dem Unterstützer (Stadtverwaltung) sei für dieses Gutachten gedankt.
Wichtig ist nunmehr, dass die unterschiedlichen Gruppierungen und Akteure, die sich mit den Fragen der Zentrumsentwicklung hier in Herbede befassen, dies als gemeinsame Aufgabe erkennen.
Eine entsprechende Plattform hierzu bildet die öffentliche Präsentation des Gutachtens mit seinen Teilergebnissen, mit den gutachterlichen Erläuterungen und insbesondere mit den Empfehlungen zur Weiterentwicklung des Zentrums. Diese Präsentation sollte vor Ort, an der Meesmannstraße, bei den Betroffenen erfolgen.
Die nicht-öffentliche Sitzung zur Gutachten-Vorstellung am 12.09.2011 im Gebäude der ehemaligen Luhns-Mühle kann hier nur als erster Schritt gewertet werden.
Um den nahezu 10 Jahre andauernden Streit zwischen den örtlichen Gruppierungen einvernehmlich zu beenden, ist – vor der Beschlussfassung durch die parlamentarischen Gremien – zwingend ein öffentlicher Diskurs über dieses Gutachten und über die sinnvolle Weiterentwicklung des Zentrums sowie des Gerberviertels erforderlich.
Die Verantwortlichen der Stadtverwaltung und der Politik werden daher aufgefordert, hierzu kurzfristig entsprechende Schritte einzuleiten. Bürgerkreis und Heimatverein werden diese Maßnahmen aktiv unterstützen. Zugleich werden die Auftraggeber (EHV, IHK) des Gutachtens gebeten, auch diese Vorgehensweise zu begleiten. Dies wäre ein zeitgemäßer Umgang mit dem mündigen Bürger.
Nach Aussage des Gutachters ist das Nebenzentrum Witten-Herbede wirtschaftlich und städtebaulich im weiten Umfeld herausragend. Es kann nicht sein, dass diese Qualität weiterhin Spielball von Investoreninteresse und politischen Auseinandersetzungen ist.
In diesem Sinne erwarten der Bürgerkreis Herbede, der Heimatverein Herbede, die Kaufleute und Dienstleister, die Eigentümer im Zentrum sowie viele weitere Herbeder Bürger und Bürgerinnen eine kurzfristige Antwort seitens der Stadt Witten.
Mit freundlichem Gruß
i.A. Dieter Boele i.A. Heiner Knährich
(Bürgerkreis Herbede) (Heimatverein Herbede)