Mit ca. 14.000 Einwohnern und 24 km² Grundfläche ist Herbede der größte Stadtteil Wittens. Er liegt im südlichen Ruhrgebiet, südwestlich des Wittener Zentrums, südlich der Bochumer Stadtteile Querenburg und Langendreer, linksseitig der Ruhr und südöstlich des Kemnader Sees. Das Stadtteil-Zentrum bildet die Meesmannstraße mit ihren vielfältigen Einkaufsmöglichkeiten; damit verfügt Herbede noch als einer der wenigen Stadtteile über ein intaktes, vom Einzelhandel geprägtes Zentrum mit dörflichem Charakter.
Durch die Nähe zur Ruhr und dem Kemnader Stausee mit großen Grünflächen und verzweigten Rad- und Wanderwegen sowie vielfältigen Freizeitmöglichkeiten bietet sich in unmittelbarer Umgebung ein umfangreiches touristisches Angebot in den Bereichen Sport, Kultur und Industriekultur. Im Kontrast zu dieser Idylle sind die Großstädte Bochum, Dortmund und Essen aufgrund der guten Infrastruktur in kürzester Zeit erreichbar.
Herbede besteht aus den fünf Ortsteilen Herbede-Ort, Vormholz, Bommerholz/Muttental, Durchholz und Buchholz-Kämpen.
1951 wurden Herbede die Stadtrechte verliehen, 24 Jahre später erfolgte die Eingemeindung durch Witten.
Historische Stichpunkte:
851 wird Herbede erstmals urkundlich als „Villa Herebeddiu“ (s. auch: Herbede: Dorf, Stadt, Vorort) erwähnt
1032 wird die Kirche St. Vitus, zur Abtei Deutz gehörend, errichtet
1208 wird Haus Herbede (Haus Herbede) erstmals urkundlich genannt
1347 wird in Dokumenten erstmals eine Ruhrbrücke bei Herbede
1589 Reformation in Herbede
1606 wird eine Schule im Kirchspiel errichtet
1683 erhält Herbede das Recht auf Abhaltung eines Wochenmarkts, das 6 Jahre später wieder aufgehoben wurde
1780 wird die Schleuse in Herbede errichtet
1783 beginnt der Fabrikant Friedrich Spennemann mit dem Bau von zwei Hämmern
1788 beginnt die Fabrikation in der Stahl- und Eisenfabrik Herdegen
1811 wird eine neue Schleuse gebaut
1828 Eröffnung des ersten Postamts
1868 wird die Ruhrtal-Bahn, die Herbede mit dem Rheinland verbindet, eingeweiht (s.: Ruhrtalbahn)
1886 nimmt das Amt in Herbede seine Arbeit auf
1894 Anschluss an das Wasserversorgungsnetz
1906 Elektrifizierung Herbedes
1926 Gründung der Gemeinde Herbede
1927 Anschluss an das Gasversorgungsnetz
1951 (14. Juli) werden Herbede anlässlich der 1100-Jahr-Feier die Stadtrechte verliehen
1970 wird der Herbeder Ortsteil Buchholz der bisherigen Stadt Blankenstein eingegliedert
1971 wird der Streckenabschnitt der Autobahn A 43 freigegeben.
1975 (1. Januar) wird Herbede nach Witten eingemeindet
1980 wird der Kemnader Stausee eröffnet
1988 wird nach umfangreichen Restaurierungsarbeiten das Haus Herbede – Wittens älteste Gebäude – der Öffentlichkeit übergeben
Haus Herbede dient heute als Restaurant, als Bühne für Kleinkunst und in angrenzenden Gebäuden als Ausstellungsraum für bildende Künstler.
Das Fahrgastschiff Schwalbe II, das in den Sommermonaten zwischen dem Kemnader See und Bommern verkehrt und dabei auch die Burgruine Hardenstein (s. auch: Burgfreunde Hardenstein) passiert, hat auf Herbeder Gebiet mehrere Anlegestellen. Im alten Schleusenwärterhäuschen (Hevener Seite) erwartet ein kleiner gastronomischer Betrieb Wanderer und Radfahrer, ebenso wie im Zollhaus an der Lakebrücke (Zollhaus Herbede)
Zum Ortsteil gehört auch der Bereich des Naturschutzgebiets Hardenstein mit gleichnamiger Burgruine sowie Teile des Bergbauwanderwegs Muttental nebst LWL Industriemuseum Zeche Nachtigal (Zeche Nachtigall) . In unmittelbarer Nähe der Burgruine kann von der Herbeder auf die Hevener Ruhrseite und umgekehrt übergesetzt werden.
Von großer ökonomischer Bedeutung für den Stadtteil ist die Friedr. Lohmann GmbH, ein Werk für Spezial- und Edelstähle.
Im Einzugsbereich Herbedes liegen die beiden Universitäten Witten/Herdecke (Uni Witten/Herdecke) und die Ruhr-Universität Bochum (RUB)
Wer sich intensiver mit der Geschichte Herbedes beschäftigen möchte, sei die Seite des Heimatvereins Herbede zu empfehlen (Heimatverein Herbede).
Literatur:
Sobotka, Bruno J.: Herbede gestern, heute, morgen. Hrsg. v. Heimat- und Verkehrsverein Herbede; Witten, 1981