Brückenerneuerung, ein Artikel v. 16.06.20

Herbeder Brücken

Der Neubau der 3 Herbeder Brücken wird bereits seit ca. 10 Jahren immer wieder dis-kutiert. So sollte z. B. mit dem Neubau der „Omega-Brücke“ bereits 2014 begonnen werden.

Im November 2019 stellte die Planungsbehörde „Strassen NRW“ einen Entwurf vor, der einen Neubau an gleicher Stelle der bestehenden 3 Bauwerke vorsieht und zu einer Vollsperrung über einen Zeitraum von mindestens 4 Jahren führen würde.

Damit wäre insbesondere der Kern Herbedes, mit seinen Versorgungseinrichtungen (z. B. Handel und Gastronomie), Infrastruktureinrichtungen (z.B. Hardenstein-Gesamtschule, Rathaus der Medizin, Hallenbad, Sporthallen, -vereinen, Freizeiteinrichtungen, etc.) und Arbeitstätten weitgehend vom übrigen Stadtgebiet und angrenzenden benachbarten Ortsteilen abgeschnitten und erheblich betroffen.

Der damit verbunden Protest weiter Bevölkerungskreise, zentraler Einrichtungen und auch politischer Parteien, führte zu der Erarbeitung von Planungsalternativen, u. a. auch durch den Bürgerkreis Herbede, der einen „parallelen Versatz“ der neuen Brücken vorschlägt und somit ohne Vollsperrung auskommt (www.buergerkreis-herbede.de).

Planungsbehörde, Stadt und politische Parteien wurden hierüber im Februar d. J. infor-miert.   Die von uns angebotenen Gespräche blieben bisher weitgehend ohne Resonanz.

Eine vorgesehene Bürgerinformation wurde bekanntlich Corona-bedingt abgesagt.

Auf aktuelle Nachfrage des Bürgerkreises bzgl. des Planungsstandes teilte Strassen NRW am 04.06.  d. J. mit, dass

  • der Planungsalternative und den weiteren Vorschlägen (Ausnahme Lakebrücke) nicht gefolgt wird,
  • die Lakebrücke an gleicher Stelle neu und komfortabler gebaut wird und nur für Notverkehre (neben Fuß- und Radverkehr nur für die Träger öffentlicher Belange vorgesehen: Feuerwehr, Rettungsdienst, Polizei, Müllabfuhr, Winterdienst, ÖPNV, etc.) während der Bauzeit der L924-Brücken freigegeben wird und somit das „Abgeschnitten sein“ gemindert werde
  • diese Planung mit der Stadt Witten abgestimmt sei, Baubeginn der Lakebrücke sei 2023, der drei L924-Brücken 2024.
  • Eine weitere Informationsveranstaltung sei derzeit nicht vorgesehen.

Eine veränderte Lakebrücke mit mehr Komfort und der Möglichkeit Notverkehre auf-zunehmen wäre sicher zu begrüßen, ändert allerdings nichts an der Grundproblematik.

Wenn die Planung von Strassen NRW und der Stadt Witten bezüglich der 3 Ruhrbrücken bestehen bleibt, bedeutet dies für uns Bewohner, für Gewebetreibende und Besucher nach wie vor weitgehend ein „Abgeschnitten-sein“ über mindestens 4 Jahre.  Es würde schwer, diese Verluste auszugleichen und die dann veränderten Verhaltensmuster wieder auf den Stadtteil zurückzuführen. Die Gewinnmargen im Einzelhandel sind äußerst gering und   etliche Anbieter werden diese Zeit nicht überstehen. Auch die Existenz von Infrastruktureinrichtungen, wie z. B.  das Hallenbad Vormholz (mit überörtlicher Bedeutung) wären gefährdet.

Um diese Entwicklungen abzuwehren und weitere Möglichkeiten gemeinsam zu überdenken, fordern wir zum frühestmöglichen Zeitpunkt eine Bürgerinfor-mation (noch vor der Kommunalwahl!) und die Unterstützung und die Akzeptanz eines Arbeitskreises „Herbeder Brücken“, der neutral moderiert wird.

Nach Aussage der Planungsbehörde sind die Brücken – unter Beibehaltung der Ver-kehrsbeschränkungen – noch über einen Zeitraum von ca. 16 Jahren verkehrssicher. Daher besteht unsererseits keine dringende Notwendigkeit, diese Entscheidung gegenwärtig zu treffen. Dies insbesondere insofern, da die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Auswirkungen von Corona in ihren Dimensionen gegenwärtig noch nicht absehbar sind.

Es darf nicht sein, das durch Corona demokratische Prozesse zum Erliegen kommen.

 

Bürgerkreis-Herbede e.V., Heimatverein-Herbede e. V.,   Werbegemeinschaft Herbede e.V.